CSU-Fraktion fordert bedarfsgerechte Plätze für alte Menschen

Lauf/Röthenbach an der Pegnitz (csu) – Die CSU-Kreistagsfraktion und Stadtratsfraktion Röthenbach haben sich bei einem Ortstermin im Alten- und Pflegeheim St. Michael ein Bild von der aktuellen Versorgungssituation für ältere und alte Menschen im Landkreis Nürnberger Land gemacht. Bei der 1968 eröffneten Einrichtung besteht ein Investitionsbedarf von 6,9 Millionen Euro, um das knapp 40 Jahre alte Haus auf einen zeitgemäßen Standard zu bringen.

Die Finanzierung hing bis zuletzt an einem seidenen Faden, obwohl der Antrag bereits im Jahr 2004 gestellt worden war. Nachdem sich der Freistaat Bayern aufgrund einer Beurteilung des Rechnungshofes Anfang 2006 aus der Förderung zurückgezogen hatte, war auch die finanzielle Unterstützung durch den Landkreis nicht mehr sicher. Eine vergleichbare Situation ist beim Glockengießerspital in Lauf gegeben.
Inzwischen haben der Sozialhilfe- und der Kreisausschuss des Landkreises jedoch auf Antrag der CSU-Fraktion eine Empfehlung zur Förderung an den Kreistag gestellt. Weil beide Anträge als „Altfälle“ behandelt werden können, wird sich der Landkreis mit zwei Millionen Euro an den Kosten des Röthenbacher Hauses und 750.000 Euro beim Glockengießerspital beteiligen.
Die CSU-Fraktion, die bereits bei ihrer Haushaltsklausur im Dezember 2006 einstimmig beschlossen hatte, sich für eine finanzielle Beteiligung des Landkreises bei der Sanierung der beiden Einrichtungen einzusetzen, sah sich bei einem Ortstermin in Röthenbach in ihrer Entscheidung bekräftigt. Heimleiterin Christina Neugebauer dokumentierte den Anwesenden die Situation. So entsprechen die Zimmer und öffentlichen Bereiche der fast vier Jahrzehnte alten Einrichtung in keinster Weise mehr den geforderten Qualitätsstandards.
Für die Patienten und gleichermaßen die Belegschaft ist die beengte räumliche Situation eine ständige Belastung. Es spricht für die Motivation des Personals unter diesen schwierigen Umständen ihrer anspruchsvollen Tätigkeit gerecht zu werden und mit viel Improvisation das Beste aus der Situation zu machen. Heimleiterin Neugebauer zollte ihren 103 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter zehn Auszubildenden, ein besonderes Lob für deren hohes Engagement.
Weitere Problempunkte sind Parkplätze und die Müllentsorgung, sowie der hohe Energieverbrauch, der wegen einer fehlenden Wärmedämmung als überproportionaler Kostenfaktor zu Buche schlägt.
Stellvertretender Landrat Norbert Dünkel bekundete die Verpflichtung des Landkreises für eine bedarfsgerechte Versorgung an Plätzen für ältere und alte Menschen auf Basis des neu vorliegenden Altenhilfeplans. Während im Altlandkreis Hersbruck und im südlichen Landkreisgebiet laut Gutachten mehr Altenheimplätze vorhanden sind als benötigt werden, besteht im westlichen Landkreis eine Unterversorgung. Gleichermaßen werde in den kommenden Monaten auch eine neue Tagespflegeeinrichtung im südlichen Landkreis zu verwirklichen sein, weil dort keine Möglichkeiten einer ambulanten Tagesbetreuung bestehen.
Das Beispiel des Röthenbacher Alten- und Pflegeheims sieht Norbert Dünkel als eine Gelegenheit, „dass wir Menschenwürde in der Politik umsetzen“. Die Mitglieder der CSU Röthenbach bekundeten ebenfalls die einhellige Auffassung in allen Gremien und im Stadtrat, die Sanierungsmaßnahme auch mit Mitteln aus dem städtischen Haushalt zu unterstützen.


Setzten sich mit Nachdruck für eine finanzielle Unterstützung des Kreises bei der Sanierung des Alten- und Pflegeheim St. Michael ein: Die CSU-Kreistagsfraktion mit Norbert Dünkel (3. v. li.) und Röthenbacher CSU-Stadtratsfraktion – links der Fraktionsvorsitzende Eberhard Frischholz und Ortsvorsitzender Wolfgang Gottschalk – mit Dekan Wolfgang Angerer und Heimleiterin Christina Neugebauer (6. u. 7. v. li.) sowie Kirchenpfleger Hans Reißer (2. v. re.)
Foto: M. Keilholz



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