„Die CSU ist der Anwalt
der bäuerlichen Bevölkerung“
Regionalförderung und Stärkung
der regionalen Vermarktung als Alternative – Antrag
zur Milchpreisförderung an Bundesminister Horst
Seehofer – Hackschnitzel als Energieträger
für neues Finanzamt?
Lauf/Hersbruck (csu) – Die Situation
der Land- und Forstwirtschaft im Nürnberger Land
standen im Mittelpunkt eines Gespräches der CSU-Kreistagsfraktion
über Formen der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaftsamt,
Bauernverband und Kreispolitik im Haus der Landwirtschaft
in Hersbruck. „Die CSU ist der Anwalt der bäuerlichen
Bevölkerung im Nürnberger Land“ bekräftigte
stellvertretender Landrat Norbert Dünkel vor BBV
Kreisobmann Günther Felßner und Kreisbäuerin
Betty Schmidt den festen Willen der CSU, eng und freundschaftlich
mit den zuständigen Institutionen und Verbänden
zusammenzuarbeiten.
Norbert Dünkel unterbreitete ein Maßnahmepaket
zur Stärkung der Regionalvermarktung im Landkreis
und sicherte den am Tisch sitzenden Vertretern des Bauernverbands
politische Rückendeckung bei der Milchpreisentwicklung
zu: „Wir brauchen die Menschen, die in unserer
Heimat in der Landwirtschaft arbeiten und werden sie
nach Kräften unterstützen“, so der CSU-Landratskandidat.
Für den Erhalt und die Sanierung des Hersbrucker
Amtes für Landwirtschaft und Forsten will sich
die CSU-Kreistagsfraktion ebenfalls mit einem entsprechenden
Antragspaket einsetzen.
Leitender Landwirtschaftsdirektor Werner Wolf führte
den Mitgliedern der CSU-Fraktion den tief greifenden
Wandel vor Augen, den die Landwirtschaft im Landkreis
erfahren hat. Im Nürnberger Land gibt es noch 1256
landwirtschaftliche Betriebe. Knapp 80 Prozent davon
sind Nebenerwerbslandwirte. Rückgrat mit 449 Betrieben
ist die Milchviehhaltung, wobei die Zahl der Milchbauern
ebenfalls kontinuierlich zurückgeht. Ein Problem
ist aktuell der Milchpreis und die Milchquote, welche
2015 auslaufen soll.
Stellvertretender Landrat Norbert Dünkel wird Bundeslandwirtschaftsminister
Horst Seehofer bei dessen Besuch im Landkreis am 20.
Juli eine Resolution für eine Existenz sichernde
Nachfolgeregelung für die Milchbauern überreichen:
„Wir dürfen und werden unsere Landwirte in
dieser entscheidenden Entwicklung nicht alleine lassen“.
Auch MdB Marlene Mortler und MdL Kurt Eckstein versicherten
sich intensiv dafür einzusetzen, dass die Milchviehbetriebe
eine gleichwertige oder verbesserte Nachfolgeregelung
erhalten.
„Der Milchpreis ist für viele Betriebe im
Landkreis eine existenzielle Größe, deren
Wegfall die Zukunft vieler landwirtschaftlicher Anwesen
im Landkreis ernsthaft bedroht“, sprach sich Kreisrat
Erwin Kratzer aus Wüllersdorf vehement gegen die
Kündigung der Milchpreisquote durch die Europäische
Union zum Jahre 2015 aus.
Trotz der aktuellen Probleme wagte der Amtschef Wolf
vom Landwirtschaftsamt einen positiven Ausblick in die
Zukunft. „Wir leben von der Vielfalt“ erinnerte
Marlene Mortler an die Maxime Bayerns, eine flächendeckende
Bewirtschaftung zu fördern. Die Bundestagsabgeordnete
rief in Erinnerung, dass der gegen viele Widerstände
durchgesetzte „Bayerische Weg“, auch kleine
Bauern mitzunehmen, der Richtige gewesen sei.
Auch Kreisobmann Günther Felßner sieht trotz
der unbefriedigenden Preissituation der Milchbauern
für seinen Berufsstand langfristig insgesamt sehr
gute Perspektiven. Ein Grund dafür sei, dass bei
wachsender Weltbevölkerung die landwirtschaftliche
Nutzfläche immer mehr zu einem knappen Produktionsfaktor
werde.
Forstdirektor Harald Gebhardt gab schließlich
einen Sachstandsbericht zum Zustand der heimischen Wälder.
Günther Felßner machte deutlich, dass die
Holzvermarktung im Landkreis Nürnberger Land als
nachwachsender Rohstoff ein vielversprechendes Zukunftskonzept
darstellt. Hier müssten die Möglichkeiten
der Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Waldbauern
und Waldbesitzern, Kommunen, Landkreis und Privatpersonen
ausgebaut werden, um das Konzept einer thermischen Verwertung
von Holz zügig umzusetzen.
Norbert Dünkel unterstrich die Position der CSU-Fraktion,
beim Bau oder Austausch von Heizanlagen in öffentlichen
Gebäuden verstärkt auf Hackschnitzelheizanlagen
zu setzen. So soll nach dem neuen Sportzentrum in Altdorf,
der Frankenalb-Therme Hersbruck sowie den Lebenshilfe-Werkstätten
in Schönberg nach Möglichkeit auch das neue
Finanzamtsgebäude in Hersbruck mit nachwachsenden
Rohstoffen aus regionaler Bewirtschaftung beheizt werden.
MdL Kurt Eckstein wird sich persönlich einsetzen,
bei den Entscheidungen des Finanzministeriums in München
das Projekt in eine positive Richtung zu lenken.
Kreisbäuerin Betty Schmidt artikulierte ihren Eindruck,
dass in Bezug auf das Angebot „Urlaub auf dem
Bauernhof“ die Entwicklung der Gesundheitsregion
stockt. Sie wünscht sich deshalb im Zusammenhang
mit der Frankenalb-Therme Hersbruck eine professionellere
Koordination der Freizeit- und Urlaubsangebote.
Foto:
Gemeinsame Wege zur Stärkung der Land- und
Forstwirtschaft: CSU-Landratskandidat und stellvertretender
Landrat Norbert Dünkel (6. v. li.) und die CSU-Kreistagsfraktion
mit Leitendem Landwirtschaftsdirektor Werner Wolf, Forstdirektor
Harald Gebhardt sowie Kreisbäuerin Betty Schmidt
und BBV-Kreisobmann Günther Felßner vor dem
Hersbrucker „Haus der Landwirtschaft“
Foto: M. Keilholz
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