Perspektiven
für AZUBIS: Nadine Schmidt hat zwei Arbeitgeber
Lebenshilfe ist Ausbildungsbetrieb
– Ausbildungsring (AAU) Vertragspartner
Lauf/Schönberg – Wie rund andere 7000 Auszubildende
in Bayern hat auch Nadine Schmidt vor einem Monat ihre
dreijährige Ausbildung begonnen. Doch ihre Lehre
zur Köchin unterscheidet sich darin, dass sie quasi
zwei Arbeitgeber hat. Ihr Ausbildungsbetrieb –
für den praktischen Teil - sind die Moritzberg-Werkstätten
der Lebenshilfe Nürnberger Land in Schönberg,
Vertragspartner für die Ausbildung der Verein Ausbildungsring
Aktiver Unternehmer (AAU) in Kooperation mit dem Landkreis
Nürnberger Land.
Jetzt ist es offiziell: Frau Serap Asiram von der Ausbildungsoffensive
Nürnberger Land übergab der angehenden Köchin
Nadine Schmidt den Ausbildungsvertrag. Lebenshilfe-Geschäftsführer
Norbert Dünkel, erhielt als Ausbildungsbetrieb
den Vertrag zur Ausbildung von Nadine. Serap Asiram
ist am Landratsamt Lauf Schnittstelle für ausbildungswillige
Jugendliche, sowie für Betriebe, die gerne ausbilden
möchten oder motivierte Lehrlinge suchen. Insbesondere
kleinere oder mittelständische Unternehmen, die
bisher noch nicht ausgebildet haben, dient die ANL als
erste wichtige Adresse. Auch bei der Schaffung der Ausbildungsstelle
der Lebenshilfe übernahm Serap Asiram eine wichtige
Service- und Vermittlerfunktion.
„Mit Ihrer Hilfe und Ihrem ausdauernden Engagement“,
dankte Norbert Dünkel Frau Asiram, „konnten
wir eine neue und erstmalige Ausbildungsstelle in den
Moritzberg-Werkstätten der Lebenshilfe für
Frau Schmidt zügig realisieren“. Dünkel
wünschte der angehenden Köchin einen guten
Start und viel Leidenschaft für ihren Berufsweg.
„Auch wenn Nadine Schmidt die erste Auszubildende
der Lebenshilfe ist, die eine klassische, also eine
duale Ausbildung (betriebliche Ausbildung mit Berufsschule)
absolviert“, ergänzte Norbert Dünkel,
„so geht die Lebenshilfe nicht unbedarft an die
Ausbildung ran. Unser Küchenchef Michael Habicht,
hat seinerzeit als selbstständiger Hotelier, viele
Lehrlinge mit großem Erfolg ausgebildet.“
Austauschausbildung in Partner-Betrieben
Die IHK (Industrie- und Handelskammer) hat die Lebenshilfe
als Ausbildungsbetrieb geprüft. Die Küche
der Moritzberg-Werkstätten, die täglich über
500 Essen – Tendenz steigend - herstellt, ist
ein vollwertiger Ausbildungsbetrieb im Sinne der IHK.
Lediglich der so genannte „Service- und A-la-Cart-Bereich“,
den die Ausbildung zur Köchin ebenfalls vorsieht,
muss Nadine Schmidt in einem Partner-Betrieb absolvieren.
Deshalb wird Nadine Schmidt durch die AAU und die Lebenshilfe
im Verbund ausgebildet. „Die ANL, als auch der
Verein AAU sowie die Auszubildenden, sehen diese „Überbetriebliche
Ausbildung“ als Chance“, so Asiram. Auch
Nadine Schmidt freut sich schon jetzt darauf, während
ihrer Lehrzeit, auch noch in einen anderen Betrieb kennen
zulernen. Ein weiteres Plus sei, fügt Asiram hinzu,
dass die AAU ihren Azubis – zusätzlich zur
Berufsschule - einmal im Monat einen Förderunterricht
im Betrieb anbiete. Hier könne auch ein aktiver
Austausch zwischen den beiden Ausbildern und dem Auszubildenden
gepflegt werden.
Kooperation schafft mehr Ausbildung
Rund 7000 Jugendliche in Bayern konnten 2007 eine betriebliche
Ausbildung beginnen. Laut IHK sind das 6,2 Prozent mehr,
als zum Vorjahr. Rund 150 Vermittlungen in Bayern, davon
8 Verträge allein im Nürnberger Land, sind
durch die Ausbildungsinitiativen, wie die ANL und AAU,
zustande gekommen. Johann Rauscher, Personalchef der
Lebenshilfe Nürnberger Land, lobte die gute Zusammenarbeit
mit ANL des Landratsamts: „Frau Asiram hat uns
bei der Planung der Ausbildungsstelle im bürokratischen
Dschungel – auch hinsichtlich der Förderung
und Kosten - sehr unterstützt.“

Nadine Schmidt (Mitte) erhält ihren Ausbildungsvertrag
mit der Ausbildungsoffensive Nürnberger Land von
Serap Asiram und Norbert Dünkel ( rechts) im Beisein
von Koch-Ausbilder Peter Jansky und Personalchef Johann
Rauscher (links)
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