Altdorfer Hallenbad soll 2013 fertig sein

ALTDORF – Das Vorhaben „Altdorfer Hallenbad“, an dem ursprünglich vier Partner beteiligt waren, ist zwischenzeitlich geschrumpft auf ein Gemeinschaftsprojekt des Landkreises und der Stadt Altdorf. Ausgestiegen sind bereits vor Monaten der Schulverband Winkelhaid-Penzenhofen und der Schulverband Altdorf (wir berichteten). Wie geht es jetzt weiter? Darüber berichteten Landrat Armin Kroder und Horst Oertel aus der Finanzverwaltung des Landratsamts im Kreisausschuss.

Noch ist hier viel Platz: Auf der freien Fläche im Hintergrund, vor der Turnhalle und der Hauptschule, wird das Hallenbad gebaut. Nächstes Jahr im Herbst will man sich hier zum ersten Spatenstich treffen. Foto: Der Bote

5,5 Millionen Euro wird das Bad kosten, wenn die Planung des Architekturbüros „Atelier 13“ realisiert wird, die ein Schulschwimmbecken ohne Hubboden und ein benachbartes sogenanntes Gewöhnungsbecken vorsieht. Dafür wird es voraussichtlich 1,17 Millionen Euro Zuschüsse geben. Waren ursprünglich noch vier Partner beteiligt, so teilen sich jetzt Landkreis und Stadt Altdorf die Kosten: 64,65 Prozent übernimmt der Kreis, 35,35 Prozent die Stadt. Entsprechend ihrer finanziellen Beteiligung erhalten die beiden Partner Nutzungskontingente am Bad. Die Kosten für die schulische Nutzung des Bads tragen der Landkreis (64,65 Prozent) und die Stadt (35,35 Prozent) gemeinsam.

336.000 Euro Betriebskosten werden jährlich im neuen Hallenbad anfallen, davon wird der Landkreis 152.000 Euro übernehmen, die Stadt Altdorf 184.000 Euro.

„Wir ziehen mit Altdorf an einem Strang, um das Bad schnellstmöglich auf die Gleise zu setzen“, betonte Landrat Kroder im Kreisausschuss.

Kritische Anmerkungen machte Kroders Stellvertreter Norbert Reh (SPD): Einige Kreisräte hätten sich regelrecht überfahren gefühlt. Anders sieht das Norbert Dünkel, der die Entscheidung für das Hallenbad Altdorf als politisches Signal bezeichnete. Mit dem Fortgang der Verhandlungen und der festgelegten Kostenaufteilung zwischen Stadt und Landkreis ist die CSU im Kreistag zufrieden. „Jetzt sollten wir die Sache zügig auf den Weg bringen, billiger wird es nicht“, so Dünkel.

Klaus Hähnlein (FWG) nannte die jetzt vorliegenden Zahlen „zustimmungsreif“. Im übrigen sei das Thema Altdorfer Hallenbad inzwischen zur unendlichen Geschichte geworden. „Da tun wir schon lange genug mit rum.“ Wenn das ganze sich noch weiter verzögere, werde das Bad am Ende nur noch teuerer.

Der Altdorfer Bürgermeister Erich Odörfer betonte das Einvernehmen zwischen Stadt und Landkreis. Jetzt habe man „ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann“. Wenn alles reibungslos läuft, könnte das Bad 2013 stehen, so der Altdorfer Rathauschef.

Als Bruno Schmidt (SPD) eine Wortmeldung zurückzog, warf Dr. Bernd Eckstein (CSU) ein, das sei auch besser so – woraufhin Schmidt sich dann doch zu Wort meldete: Er werde immer wieder angesprochen, ob der Bau des Bads denn wirklich nötig sei. „In der heutigen Zeit fragen sich die Leute, ob so ein Bau erforderlich ist.“ Das ist er, stellte Landrat Kroder klar, der den Landkreis den Altdorfern gegenüber in der Pflicht sieht, das Hallenbadprojekt voranzutreiben. Genauso sieht das Norbert Dünkel. Er verwies auf das Altdorfer Gymnasium, die größte Schule im Landkreis, für die eine Sportstätte geschaffen werde. „Hier wird kein Spaßprojekt verwirklicht.“ Außerdem hat die Stadt Altdorf das ehemalige Bauhofareal hinter der Fachakademie verkauft, die Erlöse daraus sind zweckgebunden für den Hallenbadbau festgelegt. Ganz wichtig aus Dünkels Sicht ist auch das Thema Gerechtigkeit: „Die Menschen im südlichen Landkreis dürfen nicht schlechter gestellt sein.“ Bekanntlich gibt es im Norden des Nürnberger Landes mehrere Hallenbäder, im Süden kein einziges.

Dem stimmten Landrat Kroder und Norbert Reh zu. „Man muss all das den Leuten im Norden deutlich erklären“, fügte Reh hinzu. „Viele kennen die Details doch gar nicht.“

Bernd Eckstein wies auf die solide Finanzierung des Projekts hin: „Wenn jedes Sportstättenprojekt so gut wie dieses hier finanziert wäre, dann hätten wir nicht die Sorgen, die wir derzeit haben.“ Außerdem entschuldigte sich der Kreisrat für seinen Einwurf in Richtung Bruno Schmidt.

Einstimmig beschloss der Kreisausschuss schließlich, bei dem Antrag auf schulaufsichtliche Genehmigung für das Bad auch die Sportklassen der Realschule Feucht mit einzubeziehen und die Genehmigung neu zu beantragen.

Sollte nun der von Erich Odörfer abgesteckte Zeitrahmen eingehalten werden, dann könnte im Oktober nächsten Jahres der erste Spatenstich erfolgen, 2013 würden dann die ersten Schwimmer im Altdorfer Hallenbad ihre Bahnen ziehen.

 

Quellenangabe: Der Bote vom 13.10.10

<< zurück